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Hundert Jahre Vereinsgeschichte auf einigen wenigen Seiten darzustellen, ist zugegebenerweise ein schwieriges und sicher lückenhaftes Unterfangen, zumal viele Bild- und Schriftdokumente im Laufe der Zeit verloren gingen. Zeitzeugen für viele Abschnitte leben nicht mehr und das gesellschaftliche Umfeld erfuhr drastische Veränderungen – nach Kaiserreich, erstem Weltkrieg, kurzer Weimarer Demokratie mit Inflation, Drittem Reich, zweitem Weltkrieg endlich angekommen in der Bundesrepublik Deutschland. |
1907 -1917
Gegründet wurde unser Verein als „Angelsportverein Celle“ am 7. März 1907.
Versuche einen Anglerverein zu gründen, gab es schon vorher, Ende des 19. Jahrhunderts, allerdings ohne Erfolg. Es muss wohl damals ein richtiges Hin und Her gegeben haben.
Warum einen Verein gründen, schließlich gab es doch schon lose Angelgruppen, warum organisieren und warum überhaupt soviel Aufhebens um eine Sache, die man bisher auch ohne Vereinsregeln betrieben hat? Immerhin lagen die Fischgewässer doch direkt vor der Haustür und Fischefangen hatte man schließlich auch gelernt.
Auf Anregung von Sportkamerad Laue vom Angelsportverein Hannover rief Wilhelm Doose, Faktor bei der Celleschen Zeitung, die Gründungsversammlung im Allerklub Celle ein und von den Anwesenden erklärten 17 mit ihrer Unterschrift, dabei sein zu wollen.
Erster Vorsitzender war Willi Lehnhof.
1918 - 1928
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In den Jahren 1916 bis 1921 fand kein Vereinsleben statt, da der größte der Mitglieder zum Militärdienst einberufen war. Ein kleiner vom Heeresdienst verschonter Kreis von Mitgliedern beschloss am 1. Dezember 1914 den Austritt aus dem Deutschen Anglerbund. Wahrscheinlich war ihnen der Beitrag zu teuer. Jahrelange Aufbauarbeit war mit einem Schlage vernichtet! Wiederum war es Stadtamtmann Laue aus Hannover, der am 10.Februar 1921 die 11 verbliebenen Vereinsmitglieder zur ersten Nachkriegsversammlung einberief und den Verein zu neuerlichem Leben erweckte. Man schloss sich wieder dem Deutschen Anglerbund an und Laue war es, der einen neuen, unseren heutigen Namen – „Fischereiverein Celle e.V. 1907“ – vorschlug. Der wurde einstimmig beschlossen und ins Vereinsregister eingetragen. Unser Vereinsabzeichen wurde mit farblicher Anpassung –von rot nach blau, den Stadtfarben Celles - vom Deutschen Anglerbund übernommen. |
1929 - 1939
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Im Juli 1929 fand in Celle eine Wirtschaftswoche statt.
Auch unser Verein war mit einer großartigen Ausstellung vertreten, die zwar eine Menge Mühen und Arbeit verursachte - immerhin war es die erste dieser Art für uns -, aber Zulauf und gesellschaftliche Anerkennung blieben nicht aus. Der totale Zusammenbruch eines örtlichen Bankhauses brachte uns um einen großen Teil unserer dort angelegten Reservefonds. Nach 8-jähriger Amtszeit legte Karl Hildebrandt sein Amt nieder, und an seine Stelle trat Heinrich Ahrberg. Sowohl der Besatz mit verschiedenen Fischsorten als auch die Begradigung der Aller zu verhindern, zählte zu seinen Aufgaben. Ebenfalls unter Ahrbergs Leitung wurde am idyllischen Ihlensee 1932 unser erstes Vereinsheim in der Nähe von Langlingen gebaut. Da es aber immer wieder zerstört wurde, errichtete man es etwas später an der Langlinger Schleuse neu, wo es bis heute unverändert steht. Um in der Nähe von Celle ebenfalls ein Heim zu haben, baute der Fischereiverein bei Holtau ein zweites. |
1940 - 1950
Wieder forderte der Krieg seine Opfer und er zog viele Mitglieder in seinen tödlichen Strudel. |
1951 - 1961
Die Zahl unserer Mitglieder stieg ständig weiter an und war 1961 bei 614 Anglerinnen und Anglern angelangt. |
1962 - 1972 | |
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In den 60er Jahren wurde, allen Protesten zum Trotz, die Allerbegradigung durchgeführt. Mit großer Besorgnis sahen wir diese Planungen und nachfolgenden Maßnahmen.
Der Verein dachte dabei nicht nur an die Fischerei, sondern in erster Linie daran, dass möglicherweise der gesamte Wasserhaushalt ins Wanken geriet und erheblichen Schaden nehmen könnte. Viele unserer Bedenken wurden jedoch nicht berücksichtigt, sondern nachgerade in den Wind geschlagen. Nun, durch die Begradigungsmaßnahmen entstand letztlich der Altarm bei Osterloh, in Altencelle der Bugenberg und der an der Lachtehäuser Chaussee. In dieser Dekade war bedauerlicher Weise immer wieder ein Fischsterben zu verzeichnen, gegen dessen Verursacher der Verein teilweise gerichtlich vorgehen musste, um sie zur Rechenschaft ziehen zu können. Ende des Jahres 1965 stellte Walter Bluhm seinen Vorsitz zur Verfügung und an seine Stelle trat Claus Hildebrandt. Unter seiner Leitung wurde die Patenschaft zum Angelverein Berlin-Schöneberg erneuert und diese Freundschaft durch viele gegenseitige Besuche gefestigt. |
Claus Hildebrandt 1955 |
1973 -1989
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Die 70er Jahre waren für unseren Verein Jahre nachhaltig prägende Jahre. 1972 konnte auf Beschluss der Jahreshauptversammlung erstmals der Jahresbeitrag bargeldlos per Bankeinzug entrichtet werden. 962 Sportkameraden gehörten jetzt dem Verein an. Das 65. Stiftungsfest war ein voller Erfolg. Immerhin nahmen 500 Mitglieder und Gäste an der Festveranstaltung teil. Natürlich gab es viele sportliche Erlebnisse, aber wir waren auch nicht untätig, anderen Menschen, denen es nicht so gut ging wie uns, unter die Arme zu greifen. Bei einem Vereinsvergnügen sammelten wir fleißig Spenden und konnten der Lebenshilfe Altencelle 600 DM überreichen. Im selben Zeitraum besann man sich übrigens, Sportfischerprüfungen durchzuführen, eine Aufgabe, die der stellvertretende Vorsitzende Schröder übernahm. 1977 erwarb der Vorstand das Grundstück um unser Wochenendhaus in Langlingen für 11.000,- DM- 1.751 qm gehören dem Verein. |
In den 70er Jahren wurde es renoviert |
1989 - 2016
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Als Manfred Kirchhoff 1989 den 1. Vorsitz übernahm, gehörte er schon 17 Jahre dem Vorstand an. Seine Aufgaben bestanden darin, dem Umweltbeirat des Landkreises und der Stadt Celle anzugehören und in Arbeitskreisen sich mit der Fauna, Flora Habitat (FFH)- Richtlinie der EU zu befassen. Das Wettangeln und der Setzkescher prägten die Diskussionen der damaligen Zeit. Das Salmonidengewässer des Vereins, die Lutter, wird durch eine ‚Befahrensregelung für die Heidebäche’ des Landkreises bis heute geschützt. Ein Versuch, 1991 Forelleneier in der Lachte zu bebrüten, scheitert an der Wasserverschmutzung durch eine Fabrik in Lachendorf, deren Einleitungen ein extremes Pilzwachstum auslöst. |
Manfred Kirchhoff beim Königsangeln 2001 |